AO Handel GmbH

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Der Aufbau einer Gummifederachse

Gummifederachsen haben sich seit Beginn der Siebziger Jahre als technisch ausgereifte Alternative zu den damals üblichen Drehstabfederachsen an Anhängern bewährt. Während Drehstabfederachsen über eine lineare Federcharakteristik verfügen, erreicht man mit Gummifederachsen eine progressive Federung, die in den unteren Lastbereichen weicher ist und erst bei größeren Belastungen überproportional ansteigt. Beim Ausfedern wird ein Teil der Energie in Wärme umgesetzt und hierdurch eine Eigendämpfung erreicht. Hauptvorteile der Gummifederachsen sind die progressive Federung mit der Eigendämpfung, das geringere Gewicht, eine größere Flexibilität bei der Fertigung, ein geringerer Fertigungsaufwand und damit verbunden der günstigere Preis. Gummifederachsen bestehen im Wesentlichen aus drei Hauptkomponenten:

 

 

konstruktiver Aufbau

Der Schwinghebel ist fest mit dem Führungsrohr (Schwingarm), welches meist aus einem Drei- oder Vierkantrohr besteht, verbunden. Das Achsrohr ist, abhängig vom Führungsrohr, als Sechs- oder Vierkantprofil ausgebildet. Außen- und Innenprofil sind gegeneinander verdreht und in den verbleibenden Zwischenräumen befinden sich, mit relativ hoher Verspannung, Gummischnüre.

Schwingarm

Der Schwingarm besteht aus einem Vierkantrohr oder einem Vollvierkant, an dem der Schwinghebel angeschweißt ist. Am unteren Ende des Schwinghebels ist der Achsstummel und ggfs. die Bremsankerplatte angeschweißt. Der Achsstummel ist so eingeschweißt, dass bereits ab Werk die erforderlichen Werte für die Vorspur und den Sturz eingestellt sind.

Gummielemente

Die Gummielemente, deren Abmessungen vom zulässigen Gesamtgewicht der Achse abhängig sind, werden in das Achsrohr eingelegt. Anschließend wird der Schwingarm unter hohem Druck eingepresst. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich, da durch die hohen Presskräfte die Gummielemente so stark an das Achsrohr gepresst werden, dass ein Verrutschen der Schwinge im Rohr nicht möglich ist.

Achsrohr

Am Achsrohr werden die Winkelauflageböcke angeschweißt, über die bei der Montage der Achse die Verbindung zum Rahmen geschaffen wird. Das komplette Achsrohr wird anschließend feuerverzinkt. Nach dem Einpressen der Schwingarme wird noch das Klebetypenschild auf der Rückseite der Achse aufgebracht. Das Typenschild gibt Auskunft über den Achstyp, die zulässige Belastung, die zulässige Geschwindigkeit und die Werksnummer der Achse.

 

Federwirkung

Federt das Rad an der Gummifederachse ein, dann verdreht sich das Führungsrohr, zusammen mit dem Schwinghebel, im Achsrohr. Dabei rollen die Gummistränge zwischen dem Achsrohr und dem Führungsrohr ab und werden gleichzeitig verformt. Durch diese Verformung der Gummistränge entsteht die Federwirkung. Die Kennlinie der Gummifederung bezeichnet man als progressiv, d.h. je größer die Kraft am Schwinghebel wird, desto weniger nimmt der Federweg zu. Dies bedeutet auf schlechter Fahrbahn mit hoher Stoßeinwirkung, dass sich nur relativ kleine Federwege ergeben und dadurch die Stöße stark auf Aufbau und Ladung übertragen werden. Durch die Alterung der Gummistränge ergibt sich eine weitere Verhärtung der Federung und dadurch ein Verlust an Federvermögen. In der Regel kann bis zu 7 Jahren mit einer genügenden Federung gerechnet werden. Spätestens ab 10 Jahren sollten die Gummischnüre ausgewechselt werden.